"Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

(Nachtrag aus dem Schuljahr 2016/17)

 

„Courage hat hier seinen festen Platz“

Die Schulen der Maria-Ward-Stiftung Aschaffenburg werden als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ausgezeichnet.

 

 

Der letzte Schultag wurde am 28.07.2017 für die Schulgemeinschaft der Maria-Ward-Schulen besonders feierlich: An dem traditionellen Jahresabschlussgottesdienst, zelebriert von Bernward Hofmann und Dr. Iris Kreile, nahmen anlässlich der Titelvergabe Martina Fehlner (SPD) und Judith Gerlach (CSU), beide seit 2013 Mitglieder des Bayerischen Landtags, teil. Die Politikerinnen werden als Patinnen des Schülerprojekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ den Schülerinnen für zukünftige Projekte mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Vor rund zwei Jahren startete die damalige Schülermitverantwortung das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, nachdem der Wunsch nach der Projektteilnahme aus der Schülerschaft aufgekommen war. „Was nötig ist, um den Titel zu erhalten, erfüllen wir längst. Lasst es uns doch offiziell machen!“, schlug Jessica Kuhn damals vor. Die Selbstverpflichtung zu aktivem Einsatz für Toleranz und gegen jegliche Form von Diskriminierungen ist - neben einem internen Schulprojekt und einer Unterschriftensammlung von mehr als 70 Prozent der beteiligten Mitglieder der Schulgemeinschaft - die Grundvoraussetzung zur Vergabe des Titels.

Dafür arbeitete ein Jahr später der eigens dafür eingerichtete Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unter der Leitung der Schülersprecherin der Realschule Hannah Geck: Schulart- und jahrgangsstufenübergreifend wurde das erforderliche Schulprojekt und die Sammlung der Unterschriften geplant. Mit einem Informationsstand und selbstgestalteten Plakaten über gängige Vorurteile und deren Wirkung wurde umfassend über das bundesweite Schülerprojekt „SoR – SmC“ informiert, sodass schließlich über 90 Prozent der Schulgemeinschaft mit ihren Unterschriften für die Teilnahme stimmten. „Für das Schulprojekt suchten wir Freiwillige aus beiden Schulen und allen Jahrgangsstufen, die Lust hatten, eigene Erfahrungen in einem Kurzfilm zum Thema Diskriminierung miteinzubringen“, erklärt Hannah und resümiert: „Die Bereitschaft und Offenheit der Mitwirkenden war überwältigend.“ Entstanden ist ein authentischer und bewegender, aber nicht anklagender Film, der in der Schulpause mehrere Tage lang Lehrern wie Schülern in der Aula präsentiert wurde und die Dringlichkeit couragierten Verhaltens verdeutlichte.

 

 

 

Als Paten wählten die Schülerinnen Vorbilder aus den eigenen Reihen: Mit Martina Fehlner und Judith Gerlach konnten zwei Ehemalige gefunden werden, die sich für soziale Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander über die Schulzeit hinaus politisch einsetzen. „Bemühungen um Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung dürfen nach unserem Abschluss nicht aufhören“, so Elena Drössler, Schülersprecherin des Gymnasiums.

Im Gottesdienst, der von der Klasse 9b unter Leitung von Gerhard Neukamm thematisch passend gestaltet und musikalisch unter Leitung von Renate Binschek begleitet wurde, verlieh Zehranur Aksu, Bildungsreferentin der Regionalkoordination „SoR-SmC“ für Unterfranken, bei strahlendem Sonnenschein die Urkunde und erinnerte an die Selbstverpflichtung der Titelinhaber: Tolerant sein, couragiert bei erlebtem Unrecht eingreifen und nachhaltig für ein friedliches Miteinander eintreten. Martina Fehlner, Patin der Maria-Ward-Realschule, betonte die Wichtigkeit, schon den Jüngsten zu vermitteln, sein Gegenüber zu achten und ihm oder ihr respektvoll zu begegnen. Judith Gerlach, Patin des Maria-Ward-Gymnasiums, appellierte an die Schülerinnen, sich nach der Schulzeit an politischen Wahlen zu beteiligen, um damit die Gesellschaft mitgestalten zu können.

Die Schülerinnen der Maria-Ward-Schulen sind stolz auf den Titel. „Ich finde es gut, dass Courage hier seinen festen Platz hat“, sagt Sigrid März und ihre Arbeitskreis-Kollegin Amanda Göbel ergänzt: „Keiner sollte wegen seiner Unterschiede gemobbt werden. Das haben wir alle ganz deutlich gemacht."

Ellen Banhold

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